Exkursion der FTMT2 nach Mailand

Vom 05.06. – 08.06.2019 fand die Exkursion der Klasse FTMT2 in Begleitung der Klassenlehrerin Frau Fabienne Hördt und Herrn Klaus Gartner statt.


05.06.2019

“Der frühe Vogel fängt den Wurm”, gemäß dieser Weisheit trafen sich die Teilnehmer um 5 Uhr morgens, zum Start der Reise, ins schöne Italien.

Unser Ziel: Mailand

Nach einer 4-stündigen Fahrt, in einem doch recht ruhigen Bus, erreichten wir das erste Ziel: Dornbirn

In einer malerischen Kulisse hat die Firma “1zu1 Prototypen GmbH&Co” ihren Firmensitz.

Der Empfang war sehr freundlich. Der Vertriebsmitarbeiter (Dominic Lindenau) übernahm zusammen mit einem Kollegen aus der Produktion (Philipp Schelling) die Führung. Nach einer kurzen Stärkung starteten die Gastgeber eine umfangreiche Vorstellung des Unternehmens, welche durch eine informative Präsentation ergänzt wurde. Die Mitarbeiter des Vertriebes und der Produktion stellten sich unseren Fragen und veranschaulichten die Informationen anhand eines ausführlichen Rundgangs durch die Produktion. Eine Maschine war vorbereitet, welche mittels eines Vakuums und einer Gussform den flüssigen Kunststoff in die gewünschte Form bringt. So konnten wir die Entstehung einer Schale für eine Computer-Maus sehen. Wir konnten uns auch ein Bild über eine vorbildliche Ausbildungswerkstatt machen, in der es den angehenden Facharbeitern an nichts fehlt.

Von “Kunststoffspritzguss, Vakuumguss über SLS (Selektives Laser schmelzen) und MJF (Multi-Jet-Fusion) wurden uns vielseitige Einblicke in die Fertigung gewährt. Nach einem sehr guten Mittagessen in der hauseigenen Kantine trafen wir uns zu einem abschließenden Gespräch. Noch ausstehende Fragen wurden beantwortet und man gab uns die Möglichkeit für ein Feedback welches, zur Freude der Gastgeber, positiv ausfiel.

Bei der Verabschiedung bekam jeder eine Lunchbox, in der sich auch ein Anschauungsobjekt, eine Ameise aus Kunststoff-Spritzguss, befand.

Nach weiteren knapp 5 Stunden erreichten wir “Sesto san Giovanni”. Dort hatten wir unsere Zimmer im Hotel “Abacus” gebucht, welche wir auch umgehend bezogen.

Nachdem sich jeder eingerichtet hatte, fanden wir ein schönes Restaurant und beschlossen, dort den Abend ausklingen zu lassen. Natürlich italienisch.


06.06.2019

Der Tag begann früh, denn wir hatten eine 1-stündige Busfahrt vor uns. Ein Produktions-Standort der CERATIZIT Gruppe war unser heutiges Ziel.

In der Provinz “Como” werden auf hohem Niveau Werkzeuge aus Sintermetallen hergestellt.

Als erste deutsche Schulklasse, wie man uns stolz mitteilte, empfing man uns sehr freundlich. Nach der Versorgung mit Kaffee, Tee und Wasser versammelten wir uns im gut vorbereiteten Präsentationsraum. Eine Mitarbeiterin der Personalabteilung (Orietta Villa) und der Segmentleiter (Danilo Sinn) zeigten uns anhand einer Präsentation den Werdegang, die Struktur und das umfangreiche Portfolio des Unternehmens. Wir konnten entspannt zuhören, da diese Präsentation von beiden Führungsleitern in deutscher Sprache gehalten wurde.

Die Produktpalette ist in fünf Gruppen unterteilt und umfasst:

Kaltumformwerkzeuge, Ziehwerkzeuge, Werkzeuge für Befestigungstechnik und Schmiedewerkzeuge.

Nach diesen ausführlichen Einblicken begann ein gut organisierter Rundgang durch die Produktionsstätte. In zwei Gruppen starteten wir die Besichtigung der Produktionsstätte. Danilo Sinn führte die deutschsprachige Gruppe an, in der zweiten Gruppe wurde Englisch gesprochen. Diese wurde geleitet von “Stefano Ciolfi” – einem Produktionsmitarbeiter. Die Betreuer nahmen sich viel Zeit und zeigten uns die Entstehung ihrer Produkte vom “Puder” zum “Grünling”, inklusive dem “Sintern” bis hin zum verkaufsfertigen Werkzeug.

Wir starteten in der Abteilung “Pressen”. Hier konnte man sehr gut sehen, wie der formlose Puder unter hohem Druck in Form gebracht wird. Weiter ging es mit der Abteilung “Drehen” und “Fräsen”. Anhand von Werkstücken vor und nach der Bearbeitung konnten wir uns ein sehr gutes Bild machen, was sich am Rohteil verändert.

Danach zeigten uns die Gruppenleiter die Sinteröfen. In diesen wird das in Form gepresste Werkstück in einer Gasatmosphäre erhitzt und erhält so seine Eigenschaften wie Härte, Festigkeit und Temperaturleitfähigkeit.

Ein Highlight war eine vollautomatisierte Produktionsmaschine für Kleinteile in hoher Stückzahl, in der die “Grünlinge” mit Bohrungen < Ø1 mm versehen werden.

Nach der zirka zweistündigen Führung durch die gesamte Produktion war unser Wissensdurst gestillt und wir bekamen in der modernen und hervorragend ausgestatteten Kantine in den Genuss einiger italienischer Spezialitäten.

Frisch gestärkt folgte dann eine letzte Präsentation mit anschließender Feedbackrunde, in der neben viel Lob und Anerkennung für die gelungene Firmenbesichtigung, auch alle noch vorhandenen Fragen beantwortet werden konnten.

Auf der Heimfahrt wurden dann Pläne geschmiedet, was wir mit dem restlichen Tag anfangen würden.

Die Wahl fiel auf eine Sightseeing-Tour durch Mailand mit offenem Ende… 😊 Neben den zahlreichen Sehenswürdigkeiten konnten wir am Abend auch das Flair der mailändischen Club- und Bar-Szene ausgiebig testen und genießen!


07.06.2019

Nach einer kurzen Nacht war der Start in unseren letzten Exkursionstag kurz und schmerzlos.

Das heutige Ziel war die Firma OMSI, die sich mit drei Standorten rund um den Gardasee auf die Produktion von Getrieben und Achsen spezialisiert hat.

Die Anfahrt war mit zwei Stunden die Längste der letzten Tage, weil wir zuerst am falschen Standort waren und somit nochmals 20 Minuten zu fahren hatten.

An der richtigen Adresse angekommen, wurden wir im neuesten Werk der Firma OMSI sehr herzlich empfangen und bekamen durch eine Power-Point-Präsentation einen guten Eindruck über die Produktpalette der Firma.

Nach einer kurzen Führung durch die neue Produktionshalle, in der neben ein paar Montagelinien für Getriebe noch das sich im Aufbau befundene Lager besichtigt werden konnte, fuhren wir zum nächsten Standort: der Fertigung.

Dort angekommen, durften wir die fortschrittlichen CNC Fräs-, Schleif- und Stoßmaschinen bestaunen. Der ein oder andere von uns konnte sich über die hauptsächlich deutschen Werkzeugmaschinenfabrikate wie beispielsweise Höfler oder Liebherr freuen. Auch das Qualitätswesen war top ausgestattet.

Der letzte Standort lag nur 10 Minuten entfernt. Dort befand sich das Hauptlager und der Versand, was die Wertschöpfungskette der Produkte komplettierte.

Zum Abschluss der Besichtigung lud uns die Firma OMSI in ein nahegelegenes, typisch italienisches Restaurant zum Essen ein.

Schon während des Essens wurden die ersten Pläne für den restlichen Tag gemacht. Die Mehrheit wollte sich einen kurzen Bade- und Flanierbesuch am nahegelegenen Gardasee nicht nehmen lassen, sodass wir dies auch in die Tat umsetzten.

Am See angekommen kam auch beim letzten Schüler das Urlaubsfeeling auf und wir hatten ein paar wirklich schöne und entspannte Stunden dort. Die ausgelassene Stimmung hielt auch bei der Rückfahrt an, sodass das Abendprogramm vielversprechend war. Wie erwartet, konnte nach einem erneut typischen italienischen Abendessen die Nacht freigestaltet werden! Hierzu gab es keine weiteren Aufzeichnungen! 😊


08.06.2019

Der Samstagmorgen begann viel zu früh. Nach dem Frühstück und des Auscheckens stand uns eine sehr lange Heimreise bevor. Unser legendärer Busfahrer (Heiko) lief bei der Rückfahrt erneut zur Hochform auf und überzeugte neben teilweise wagemutigen Überholmanövern auch mit herrlich simplen und polemischen Live- Kommentaren zur Fahrweise anderer Verkehrsteilnehmer.

Schließlich kamen wir nach zirka sieben Stunden wohlbehalten und um einige polemische Sprüche reicher auf dem Parkplatz der Carl-Benz-Schule an.

Unser Dank gilt in erster Linie unseren beiden Lehrern, Frau Hördt und Herrn Gartner, die trotz der teilweise sehr gelösten Stimmung im Bus bewiesen, dass auch eine “Schulveranstaltung“ spaßtechnisch nicht limitiert sein muss, wenn alle wertvolle Erfahrungen mitnehmen konnten!

Ein Tipp an alle Folgeklassen: Das beste Betreuerteam, wenn von Ballermann-Beschallung im Bus Abstand genommen wird! 😊

Zusammenfassend war diese Exkursion, zum einen durch die hervorragenden Firmenbesichtigungen, der positiven Stimmung und schlussendlich aufgrund der wirklich tollen Klassengemeinschaft ein Erfolg auf ganzer Linie!

Text von Elmar Mäder und Christian von Känel